Bei den unendlich vielen Entscheidungen war ich mir bei einer ziemlich schnell sicher: Die Erzählperspektive stand direkt fest. Kaum tippe ich die ersten 56 Wörter, ändert sich alles.
Von Anfang an wollte ich die Ich-Perspektive nutzen. Leise Zweifel tauchten auf, als ich las, dass sie nicht zeitgemäß ist und hauptsächlich in Jugendbüchern Verwendung findet.
Das hielt mich dennoch nicht ab. Es passt einfach perfekt zu der Geschichte, die ich erzählen möchte. Dann noch der Hinweis aus Ich möchte gern ein Buch schreiben, dass man nicht allen Regeln ständig folgen muss, und die Sache war geritzt. Zudem las ich eine Rezension über ein erfolgreiches Buch, das kürzlich mit der Ich-Perspektive erschienen ist. Geht also.
Diese Entscheidung muss vor allen Dingen am Anfang gefällt werden. Man stelle sich vor das komplette Buch liegt vor einem und dann entscheidet man sich um. Geht gar nicht, da muss jeder Satz umgeschrieben werden. Ganze Szenen bekommen einen anderen Touch.
Ich legte mich aus dem Bauch heraus fest: Ich-Perspektive.
Immerhin eine schnelle Entscheidung, die auch noch wochenlang Bestand hatte…
… bis ich anfing zu schreiben!
Seit Tagen habe ich die ersten 56 Wörter des Romans fertig. Gerade wollte ich begeistert weiterschreiben und lese sie mir aufmerksam durch. Schock!
Geschrieben habe ich in der personalen Perspektive! Ein dickes SIE prangt mir vom Monitor entgegen. Dieses SIE ist aber meine Hauptfigur! Laut Plan soll SIE das ICH sein.
Ich könnte ausflippen. Etwas Elementares, bei dem ich neu überlegen muss. Das vertrackte ist, dass es für beide Varianten ein Bauchgefühl meinerseits gibt: Die Ich-Perspektive passt einfach. Dennoch, spontan aus mir heraus fließt die dritte Person limitiert.
Es ist eine vertrackte Situation, die ich möglichst zügig auflösen muss.
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